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M.B.A. (Orenstein & Koppel)


Besitzer:
Christian Landgraf
Typ:
SA 751 
Baujahr:
1942 
Leistung:
28-30 PS /22-23 KW 
Hubraum:
3530 ccm 

Die 1876 in Berlin gegründeten Orenstein und Koppel Werke die Lokomotiven,Wagons und Feldbahnen, aber auch Bagger,Bergbaumaschinen und andere Gerätschaften des Transportgewerbes herstellten, gingen 1938 zum Bau von Ackerschleppern über. Als Antriebsaggregat für den SA 751 diente ein in Eigenregie hergestellter wassergekühlter Zweizylinder - Viertakt - Dieselmotor des Typs 2B, der bereits in Kleinlokomotiven seine Bewährungsprobe bestanden hatte. Die komplette Schlepperfertigung wurde im Zweigwerk ,der Nordhäuser Maschinenfabrik Montania aufgenommmen, wo auch der MBA SB 715 ein leichter Bauernschlepper mit einem liegenden Zylinder und einer Termosyphonkühlung gebaut wurde. Produktionszeitraum 1938-1942.Von dem MBA SA 751 sollen nach aussage mehreren Quellen noch ca.100 Fahrzeuge existieren.Mein MBA SA 751 wurde ende 1944 von Flüchtlingen die aus Berlin bis nach Niederbayern kamen mitgebracht. Dort blieb er wegen eines Einspritzpumpen Schadens liegen und wurde von den damaligen Fahrer gegen ein paar Kilo Kartoffeln und ein paar Eiern an einen Bauern eingetauscht. Die Einspritzpumpe wurde erst ca. 4 Jahre später repariert wobei der Schlepper die ganze Zeit bei dem Bauern in der Scheune unterm Stroh versteckt stand.1965 wurde er an den Bauunternehmer Eduart Striegl aus Pleystein verkauft der den Schlepper wegen eines nicht mehr rentabel erscheinenden Zylinderkopfschadens bis ca.73 einsetzte und dann in eine Ecke auf dem Gelände stellte wo er ca.15 Jahre zwischen Büschen und Bäumen eingewachsen stand.1988 wurde dieser von einem Sammler auf dem Grundstück in Pleystein entdeckt und musste mit der Motorsäge befreit werden. Ich habe ihn 2001 erworben und mit der Restaurierung begonnen. Es sind mehrere Schwachpunkte des MBA SA751 bekannt. Die Zylinderköpfe haben gerne Risse zwischen den Ventilen,die aber geschweißt werden können.Der zweite Schwachpunkt sind die Bremsen.Die Bremsankerplatten und die Trommeln brechen bei starker Beanspruchung auf mehrere Trümmer. Ein weiterer Punkt ist der Einspritzpumpenregler da die Bolzen der Reglergewichte einlaufen und dadurch die Gewichte das Reglergehäuse durchschleiffen.Bei meinem MBA war auch der Zylinderkopf gerissen der aber inzwischen geschweißt wurde und lediglich die Bremsen noch Probleme bereiten.

Die Seriennummer des MBA lautet 1406 Werk Babbelsberg, laut verschiedener Bücher und Quellen, dürften in Babbelsberg kein Schlepper produziert worden sein. Inzwischen sind 5 Schlepper bekannt die dort gebaut wurden .Alle sind Zweistoff Schlepper. Als Mitte 1942 das Werk Nordhausen Harz (Nordhäuser Maschinenfabrik Montania)für die Rüstung umgestellt werden musste und nach 1401 produzierten Schleppern die beginnende Holzgasära Einzug hielt und dadurch keine Dieselmotoren mehr gebaut werden durften wurden Getriebe und andere Komponente nach Babbelsberg gebracht, wo noch ein intaktes Lokomotivenwerk existierte. Dort wurden die vermutlich letzten Teile zu Schleppern zusammengebaut es dürften sich um die letzten MBA(OK)Schlepper des Typ SA 751 handeln die mit der markanten eckigen Form gebaut wurden. Der Motor der letzten Schlepper stammten übrigens aus dem Lokomotivenbau,da er in vielen detais wie Regler der Einspritzpumpe oder Befestigungslöcher an der unterseite des Motors den Motor der Feldbahndieselloks gleicht. Ende 1942 musste aber auch dort der Schlepperbau zu gunsten der Rüstung weichen.