Galerie  

 

Sandbrechanlage


Besitzer:
Christian Landgraf
Typ:
Balduin Bechstein 
Baujahr:
1921-33 
Leistung:
10 PS /7,4 KW 
Hubraum:
1810 ccm 

Am 23 Oktober 2016 haben wir:Maximilian Zilbauer,Franz Bauriedl und ich in der nähe von Kulmbach aus einer Sandgrube einen Schlegelbrecher geborgen der dort seit ca.55 Jahren vergessen worden war.Es war nicht einfach dem Besitzer auswendig zu machen da niemand wusste wem die Sandgrube überhaupt gehörte.Mehr als ein Jahr vergingen bis ein Bekannter Oldtimer Freund schließlich Erfolg hatte und mir mitteilte das die jetzige Besitzerin kein Interesse an den Maschinen hat und ich diese abholen könne.Zuerst mussten wir einen über Jahrzehnte zugewachsenen Weg in die Grube freisägen.In der zwischen Zeit hat der Bekannte einen großen Renault Traktor organisiert mit dem der Haufen Schrott wieder an die Oberfläche transportiert werden sollte.Nach einigen rangieren und zerren gab die Sandgrube ihr Geheimnis schließlich frei und wir konnten alles hochbringen.Erst nach mehreren Wochen habe ich den Wagen zerlegt und eine Bestandsaufnahme gemacht.Das Ergebnis:Der Wagen und der Brecher wurden Anfang der Zwanziger oder spätestens der Dreißiger Jahre von der Maschinenfabrik und Eisengießerei Balduin Bechstein in Altenburg / Thüringen hergestellt.Die Fabrik existierte von 1865 bis 1945.Ich vermute das Wagen und Brecher eventuell mit einem Bechstein Motor ausgeliefert wurden da originale Befestigungslöcher und Fixierpunkte noch vorhanden sind. Bechstein stellte unter anderem,auch Gerätschaften für den Bergbau her. Da liegt es natürlich sehr nahe das der Brecher ebenfalls den Namen Bechstein trägt.Aus welchen Gründen auch immer der Original Motor vom Wagen abgebaut wurde ist nicht bekannt.Der damalige Besitzer hat diesen durch einen von Deutz ersetzt.Es ist ein Verdampfer aus den Vierziger Jahren der ursprünglich auf einem Fendt Dieselross Typ F18 verbaut war. Da der Wasserkasten komplett fehlt und einig Teile in den vergangenen Jahrzehnten abhanden gekommen sind werde ich diesen zerlegen und die noch brauchbaren Teile aufheben. 2017 habe ich den Wagen komplett durch repariert und einen Deutz Typ: Mah 516 Bj.1933 drauf gebaut. Am 17.9.2017 wurde die Brechanlage auf dem Oldtimertreffen der Oldtimerfreunde: Alt,s Glump in Mantel mit viel Begeisterung zum ersten mal nach 60 Jahren vorgeführt. Da der aufgebaute Deutz MAH 516 auch nicht mehr der jüngste ist wurde ein 2,0 PS Fichtel und Sachs Motor als Anlasser montiert.Der wirft den Motor samt Brecher tadellos an. Die Firma stellte unter anderem auch noch folgende Produkte her. Dampfkessel 1890 bis 1912 ? Dampfmaschinen 1869 bis 1941 ? Dampfpumpen 1865 bis 1892 . Explosionsmotoren 1869 bis 1929 ? Hobelmaschinen 1924 bis 1940 ? Holzbearbeitungsmaschinen 1924 bis 1945 . Maschinen für Bergwerke 1889 bis 1936 ? Maschinen für Brennereien 1890 bis -- ? Maschinen für Mahlmühlen 1885 bis 1945 ? Maschinen für Steinbruch 1889 bis 1940 ?  
So fanden wir den Schrotthaufen vor. Max und Ich.
Der Weg musste von Jahrzehnten alten wucherungen und Gestrüpp freigesägt werden

Der Brecher im Fund zustand.

Der Renault hatte Schwierigkeiten den ca.2.6 tonnenschweren Wagen herauszubekommen.


Der Schlepper zieht den Wagen aus der hintersten Ecke der Sandgrube.
   
Gleich kommt er aus der Grube



Nach ca.76 Jahren.
   
Der große Renault hat es fast geschafft.



Der Brecher kommt hoch.
   
Endlich ist alles drauf.Das Gewicht nach dem wiegen auf einer LKW Waage beträgt 3260kg



Die erste Bestandsaufnahme in aller Ruhe.Der geöffnete Deutz
   
Das waren die Original Vollgummiräder. Ein Rad wiegt ca.120 kg.



Der Brecher mit den zerstörten nicht mehr vorhandenen Riemenscheiben.
   
Im Brecher befindet sich noch Material das nicht mehr verarbeitet wurde.



Der total zerfrohrene Deutz 916 Motorblock.
   
Das Rad wird wohl nicht mehr so schnell rollen.Ersatz muß her.



Die Radnabe ist zerlegt.
   
Eine Adapter Platte soll es richten.



Dank der Drehbank kein Problem.
   
Adapter Nr. 1 ist fertig.



Eine 6.Loch Felge dient als Muster.
   
Auf dem Achsstummel steht Bechstein und die Seriennummer. Dadurch wusste ich wer den Wagen gebaut hat.



Die komplette Radnabe mit neuen Lagern und Dichtung wieder zusammengebaut.
   
Die Federpakete bekommen auch eine Kur.



Das erste Federpaket ist zerlegt.
   
So der Wagen rollt nun wieder.



Der kleine Fichtel & Sachs
   
Ganze 2 PS reichen aus um den Motor samt Brecher zu starten. Natürlich auch bei Kälte und ohne Zündfix.



Deas Vollgummirad stammt von einem Elektrohubwagen.
   
Beim Brecher wurden zwei große Riemenscheiben montiert.



So er ist im Winterschlaf und mit anderen Teilen zugestellt.
   
Im Sommer gibts bessere Bilder.